100% gleich – auch im Job! – Kampagne des Berufsverbandes Völklinger Kreis

Trotz Fortschritten in den letzten Jahrzehnten ist die eigene sexuelle Identität für viel zu viele homosexuelle Menschen immer noch ein Karrierehemmnis, Grund für Diskriminierung am Arbeitsplatz oder Anlass zum Versteckspiel im Betrieb oder gegenüber Kunden.

Der Völklinger Kreis (VK) als Berufsverband schwuler Führungskräfte und Selbständiger weist mit seiner diesjährigen Kampagne „100% gleich – auch im Job!“ öffentlich auf die berufliche Ungleichbehandlung hin und setzt sich für ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld ein.

„Gerade der morgige Gedenktag an den Start der modernen homosexuellen Emanzipationsbewegung in der New Yorker Christopher Street ist unser Auftakt dafür“, so VK-Vorstandsmitglied und Kampagnenleiter Alf Spröde.

Der Berufsverband, der in bundesweit 22 Regionalgruppen und 16 Fachgruppen organisiert ist, steht auf den verschiedenen CSD-Straßenfesten als kompetenter Ansprechpartner zum ganzheitlichem Diversity Management bereit.  Der VK informiert die Besucher über Möglichkeiten, Vorurteile am Arbeitsplatz abzubauen und Wertschätzung zu fördern. Außerdem macht er auf die berufspolitischen Forderungen aufmerksam.

Michael Kauch (1. links) und Alf Spröde (2.v.r.) – Der Vorstand des Völklinger Kreises

„Vermeintlich allgemeinpolitische Fragen sind im Kern auch entscheidend für den Beruf – etwa die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Denn das Eingehen einer eingetragenen Lebenspartnerschaft führt zu einem Zwangsouting beim Arbeitgeber. Das kann auch heute noch zu negativen Konsequenzen führen – bei Arbeitgebern in kirchlicher Trägerschaft bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes“, so Michael Kauch, Vorsitzender des Völklinger Kreises.

„Außerdem erschwert die bisherige Rechtslage die Arbeitsaufnahme im Nicht EU-Ausland. Dort, wo die Ehe für alle besteht, wird die Lebenspartnerschaft oft nicht anerkannt, um eine Aufenthaltsgenehmigung auch für den Partner zu bekommen  – so in den USA.“

Darüber hinaus setzt sich der VK vor allem für Diversity Management in Unternehmen und Verwaltungen ein. VK-Vorstand Alf Spröde:

„Als allererstes ist die Politik ist gefordert, wenn der Staat auch Arbeitgeber ist. Diversity Management bei öffentlichen Arbeitgebern zu stärken ist genauso wichtig, wie Diskriminierungen bei privaten Arbeitgebern abzubauen.“ Spröde fordert auch weitere rechtliche Änderungen: „Die Ausnahmen für konfessionell geprägte Arbeitgeber in Arbeitsrecht und Betriebsverfassungsgesetz sollten abgeschafft werden. Zudem möchten wir schwule Führungskräfte die Gleichbehandlung im Recht langfristig absichern, indem die sexuelle Ausrichtung in den Gleichbehandlungskatalog des Artikels 3 des Grundgesetzes aufgenommen wird.“

Alle Forderungen und Termine unter: https://www.vk-online.de/news.html