Max-Spohr-Preisträger hat ersten offen schwulen Vorstand

Durch die „beiläufige“ Erwähnung seines Lebenspartners Jürgen ist Niek Jan van Damme der erste Vorstand in einem deutschen Spitzenunternehmen, der als aktiver Unternehmensführer in der Öffentlichkeit über seine Homosexualität gesprochen hat. Der Vorstand steht einem Unternehmen vor, das 2012 der Völklinger Kreis für vorbildliches Diversity Management ausgezeichnet hat. Die Strategie der Telekom, mit der Vielfalt und Verschiedenheit der Mitarbeiter umzugehen, ist nachhaltig angelegt und ganzheitlich gedacht. Insbesondere klammert die Deutsche Telekom im Diversity Management die Dimension sexueller Orientierung nicht aus.

René Behr, Vorsitzender des Berufsverbandes Völklinger Kreis stellt klar:

„Diversity Management ist nicht nur ein Wohlfühlfaktor. Es ist ein personalstrategisches Konzept. Diversity Management schafft die Voraussetzungen, dass die Karriere nicht nur stereotypen weißen heterosexuellen Männern offensteht und sich alle Mitarbeiter und das Unternehmen optimal entwickeln.“

Es sei also kein Zufall, dass das erste DAX-notierte Unternehmen, bei dem ein Vorstand in der Presse von seiner gleichgeschlechtlichen Partnerschaft berichtet, ein ausgezeichnetes Diversity Management vorweist. Niemand werde befördert, weil er homo- oder transsexuell ist – in vielen Unternehmen sei es aber noch ein Karrierehindernis, offen über seine Orientierung zu sprechen. Die Deutsche Telekom habe mit dem aktiven und ganzheitlichen Diversity Management ein Umfeld geschaffen, wo auch die oberste Führungsebene sich offen und menschlich präsentieren könne, ohne einen Verlust von Respekt oder einen Karriereknick befürchten zu müssen.

Behr begrüßt den unaufgeregten Schritt an die Öffentlichkeit:

„Herr van Damme ist über ein Jahr nach Tim Cook als erster Spitzenmanager in Deutschland gefolgt. Dieser Schritt zeigt, dass eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft Teil der Persönlichkeit ist, über den man wie auch über heterosexuelle Partnerschaft oder ein spannendes Hobby in der Kaffeeküche sprechen kann und sprechen können sollte. Die Entscheidung der Jury, den Max-Spohr-Preis 2012 an die Telekom zu verleihen, sehe ich dadurch bestätigt.“

Der Max-Spohr-Preis wird alle zwei Jahre an ein Unternehmen und einen öffentlichen Arbeitgeber verliehen, die sich im Rahmen ihres vorbildliches Diversity Managements nachhaltig auch der Belange ihrer lesbischen, schwulen, bisexuellen sowie inter- und transgeschlechtlicher (LSBTI) Mitarbeiter annehmen. Die nächste Auszeichnung findet im November 2016 statt, die Bewerbungsphase beginnt im April dieses Jahres.