Neuer Vorstand des Völklinger Kreises

VK feiert 25-jähriges Jubiläum – Schwule Führungskräfte fordern schnelle Entschädigung der Opfer des früheren §175 Strafgesetzbuch

Der Völklinger Kreis (VK), der Berufsverband schwuler Führungskräfte und Selbständiger, hat einen neuen Vorstand. Bei der Mitgliederversammlung am Wochenende in Berlin wählte die VK-Mitgliederversammlung den selbständigen Unternehmensberater und ehemaligen FDP-Bundestagsabgeordneten Michael Kauch zum Vorsitzenden.

Zu Stellvertretern gewählt wurden Matthias Weber aus Dortmund, Regionaldirektor einer großen deutschen Bank, und Sebastian Straub aus Stuttgart, der im Export eines multinationalen Chemiekonzerns tätig ist. Weitere Vorstandsmitglieder sind Alf Spröde (selbständiger Coach aus Köln und Kommunalpolitiker bei Bündnis 90/Die Grünen), Robert Dadanski (Logistik-Unternehmer aus Bremen) und Christoph te Heesen (Steuerberater und aktives CDU-Mitglied aus dem Kreis Wesel).

Michael Kauch dankte insbesondere dem ausscheidenden Vorsitzenden René Behr für seine erfolgreiche Arbeit. Behr trat wegen eines beruflichen Wechsels in die Schweiz nicht mehr an.

In einer Resolution forderte die Mitgliederversammlung des VK den Deutschen Bundestag auf, die Rehabilitierung und Entschädigung der von § 175 StGB nach 1949 Betroffenen noch in der laufenden Legislaturperiode zu regeln.

„Schon der Respekt vor dem Alter vieler noch lebender Männer, die nach § 175 StGB verurteilt wurden, gebietet dies. Sie wurden ihrer Berufs- und Lebenschancen beraubt“, betonte VK-Vorsitzender Michael Kauch. Die betroffenen Männer sollten noch zu ihren Lebzeiten rehabilitiert werden und auch durch eine Entschädigung eine späte Genugtuung erfahren.

Ein gerechter, individueller Schadensausgleich sei nach so vielen Jahren kaum vorstellbar und realisierbar. Deshalb begrüßt der Völklinger Kreis die Planung eines pauschalen Schadensausgleichs. Dieses Verfahren sollte ohne großen bürokratischen Aufwand erfolgen, um keine unnötigen Hürden für die Betroffenen aufzubauen. Darüber hinaus regt der Völklinger Kreis an, zusätzliche Mittel für eine Kollektiventschädigung in den Bundeshaushalt einzustellen. Ziel sei es,  über die Ungerechtigkeiten aufzuklären, die Einzelschicksale für kommende Generationen durch Bildung und Forschung zu dokumentieren und eine Wiederholung zu verhindern.

Zuvor feierten am Freitag etwa dreihundert Mitglieder und Gäste aus Unternehmen, Verbänden und Politik das 25-jährige Jubiläum des Verbandes. Die Festrede hielt die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Brigitte Zypries.

Die Gratulation aus der Wirtschaft überbrachte Dr. Roland Leroux, Präsident der ULA, der Vereinigung der deutschen Führungskräfteverbände. Beide stellten heraus, wie wichtig ein aktives Diversity Management für die deutsche Wirtschaft ist – für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch für den Erfolg der Unternehmen. „Dies zu unterstützen und voranzutreiben, ist und bleibt die zentrale Aufgabe für den VK als Berufsverband“, so Michael Kauch.