Im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung haben sich die beteiligten Parteien auf eine wichtige Position verständigt: Sie wollen Queerfeindlichkeit entgegenwirken und dazu in der Arbeitswelt, insbesondere auch im öffentlichen Dienst, das Diversity Management voranbringen. Diese politische Forderung war Anlass für die Fachgruppen Politik, Public Sector und Recht des VK, eine gemeinsame Tagung zu organisieren und diese Forderung aus dem Koalitionsvertrag der Bundesregierung zu diskutieren.
Die Planungsgruppe um Rene Geist, Lars Molsen, Christoph Podszun und Wolfgang Rettich hatte für das Wochenende vom 08.07. bis 10.07.2022 nach Darmstadt eingeladen, um für den Völklinger Kreis Eckpunkte zu erarbeiten. Damit kann der VK als Berufsverband die Politik bei der Ausgestaltung des Diversity Managements abgestimmt begleiten. 25 Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Berufen und mit sehr diverser Erfahrung fanden sich zusammen. Das Panel der Vortragenden, die den Aufschlag zu der Fachgruppentagung bildeten, war fachkundig besetzt.
Mit Sören Landmann führte der LSBTI-Beauftragte der Stadt Mannheim in das Thema ein; erst wenige Tage zuvor hatte Sören für sein ehrenamtliches Engagement für das Bündnis Queere Nothilfe Ukraine stellvertretend den Max-Spohr-Preis 2022 des VK entgegennehmen können. Er stellte Strategien für LGBTIQ*-Diversityarbeit vor und ordnete sie in den Kontext der weiteren Akteure von Diversity-Beauftragten ein.
In einem weiteren Teil übernahm es Holger Reuschling, Unternehmensberater aus Bad Nauheim und Vorstandsmitglied des VK, die verschiedenen Dimensionen von Diversity darzustellen. Er erläuterte den Vielfaltsbegriff und identifizierte „Diversity-Bremsen“, also Hindernisse auf dem Weg zur Lösung, die aus dem Weg geräumt werden müssen.
Mit diesem Input diskutierten die Fachgruppen umfassend das Thema und erarbeiteten zu acht Unterpunkten Standpunkte und Forderungen. Als Beispiele können gelten Implemetierungsrichtlinien, ferner die Anforderungen an die Ressourcen oder auch die Kommunikationsstrategien zur Umsetzung von Diversity Management, die jeweils in einem Rahmenpapier zusammengefasst wurden. Am frühen Abend endete nach intensivem Diskurs der fachliche Teil des Fachgruppentreffens; die Fachgruppen hatten auch am Sonntag noch Gelegenheit, interne Dinge wie die weiteren Jahresplanungen zu besprechen.
Begleitet wurde das gemeinsam Fachgruppentreffen von einem Rahmenprogramm, das weiterhin die Gemeinsamkeit betonte: Dem Grundgedanken des VK folgend war „Networking“ am Freitag- und am Samstagabend in ausgesuchten Restaurants zusammen mit den Regionalgruppen Rhein-Neckar, Frankfurt und Mainz-Wiesbaden ein wichtiger Bestandteil der Veranstaltung.
Fazit: Das gemeinsame Fachgruppentreffen in Darmstadt war aus Sicht der Teilnehmer ein so großer Erfolg, dass bereits weitere gemeinsame Tagungen angedacht wurden.