Max-Spohr-Preis 2022 Preistragende auf Gala in Düsseldorf geehrt: Arvato Financial Solutions, Polizeiakademie Niedersachsen und Queere Haushaltshilfe gewinnen! Sonderpreis geht an Queere Nothilfe Ukraine
Am Donnerstagabend, den 30. Juni 2022, wurden im Rahmen einer Gala in Düsseldorf die diesjährigen Preistragenden des Max-Spohr-Preises geehrt. „Der Max-Spohr-Preis steht dieses Jahr unter der Schirmherrschaft des Queer-Beauftragten der Bundesregierung Sven Lehmann. Der Preis ist eine der gewichtigsten Auszeichnungen für Diversity Management in Deutschland und der einzige mit besonderem Augenmerk auf Maßnahmen für LGBTI*-Mitarbeitende“, so Alf Spröde, der stellv. Vorsitzende des Völklinger Kreis, bei der Verleihung.
Die diesjährigen Preisträger:innen in den vier vergebenen Kategorien sind:
- Arvato Financial Solutions (Unternehmen)
- Polizeiakademie Niedersachsen (Öffentlicher Sektor)
- Queere Haushaltshilfe Baumgärtel GmbH (Diversity in KMU – Kleinen- und Mittleren Unternehmen)
- Queere Nothilfe Ukraine (Max-Spohr-Sonderpreis)
Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung und diesjähriger Schirmherr des Max-Spohr-Preises verwies per Video in seinem Grusswort auf die Bedeutung von Diversity-Maßnahmen in Unternehmen, denn weiterhin würden noch zu viele Menschen sich nicht am Arbeitsplatz outen aus Angst berufliche Nachteile zu erleiden.
Zum Max-Spohr Preis
Der Max Spohr Preis ist der Diversity-Preis des Völklinger Kreis, Deutschlands größtem Berufsverband schwuler Führungskräfte und Selbständiger. Er besteht seit 2001 und wird alle zwei Jahre durch eine unabhängige Jury vergeben. 2022 wurde er zum 12. Male überreicht.
Mit ihm werden in den Kategorien öffentliche Arbeitgeber:innen, Wirtschaftsunternehmen und KMU Preisträger:innen für ihr vorbildliches Diversity Management ausgezeichnet.
Ein besonderes Augenmerk gilt dabei einem vorurteilsfreien und wertschätzenden Arbeitsumfeld für die lesbischen, schwulen, bi-, trans- und intersexuellen Beschäftigten (LGBTI*).
Erstmalig in diesem Jahr wurde zusätzlich ein Unternehmen speziell aus dem Bereich KMU (Kleine- und Mittlere Unternehmen) geehrt. Der Max-Spohr-Preis möchte hiermit verstärkt Unternehmen auszeichnen welche hinsichtlich Diversity, Equality und Inclusion für andere KMU Vorbildcharakter haben.
Ebenfalls wurde dieses Jahr auch wieder zusätzlich ein Sonderpreis vergeben. Dieser geht an eine Person oder Organisation, die in der deutschen Gesellschaft dafür gesorgt hat, dass Vielfalt mehr Wertschätzung und Aufmerksamkeit bekommt. Dieses Jahr vergab die Jury den Preis an das Bündnis Queere Nothilfe Ukraine. Sören Landmann, Co-Initiator und Mitglied des Koordinationsteams nahm zusammen mit einem Teil der Aktiven den Preis auf der Gala persönlich entgegen.
Die Gala fand am Donnerstagabend in Düsseldorf statt im Rahmen einer Dampferfahrt auf dem Rhein statt. Nachdem bei der letztmaligen Ehrung in 2020 aufgrund der damals geltenden Corona-Schutzmaßnahmen auf eine Gala verzichtet werden musste, wurde die diesjährige Bekanntgabe der Preistragenden und die Verleihung des Preises wieder mit einer Gala gefeiert.
Traditionell richten vorherige Preistragende die Gala aus. Dies ist vor allem organisatorisch ein großer Aufwand. Ausrichter der diesjährigen Gala in Düsseldorf waren die Preistragenden von 2020: die Landeshauptstadt Düsseldorf und die Robert Bosch GmbH. Heidi Stock, Vice President Human Resources – Policies and Processes der Robert Bosch GmbH über den Max-Spohr-Preis 2022: „Bei Bosch machen wir uns für Diversity stark, denn wir sind davon überzeugt: Vielfalt ist unser Vorteil. Die Auszeichnung mit dem Max-Spohr-Preis 2020 war eine große Ehre und tolle Anerkennung unseres vereinten Engagements. Mit großer Freude haben wir uns dieses Jahr in der Jury beteiligt und gratulieren den heutigen Preisträger:innen von ganzem Herzen.“
Für den Völklinger Kreis, Veranstalter des Max-Spohr-Preis-Auszeichnung äußerte sich der Vorsitzende des Völklinger Kreis, Matthias Weber. Für ihn steht in diesem Jahr die Erweiterung des MSP um die Kategorie Kleine und mittlere Unternehmen im Vordergrund. Er gratuliert den Preistragenden:
„Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Dabei sind viele der etablierten Diversity-Instrumente gerade für kleinere Unternehmen wenig sinnvoll. Es braucht hier Sichtbarkeit und best practises! Deshalb betreiben wir gerne den zusätzlichen Aufwand, den vorbildlichen KMU einen Preis zu widmen!“
Zur Ehrung der Preistragenden
Zur Preisverleihung an die Polizeiakademie Niedersachsen hielt Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller die Laudatio. Dr. Keller über die Polizeiakademie Niedersachsen:
„Die Polizeiakademie Niedersachsen engagiert sich in vorbildlicher Weise, Diversity nachhaltig zu verankern: Nachwuchskräfte werden entsprechend geschult. Sie tragen dieses wichtige Thema in das Kollegium und die Polizeidienststellen. Zudem sind, dank der Ausbildung in der Polizeiakademie, Vielfalt, Toleranz und Sensibilität gegenüber LSBTIQ+ leitend für den Umgang mit Bürgerinnen und Bürgern. Ich freue mich, dass die Polizeiakademie Niedersachsen in diesem Jahr den Max-Spohr-Preis erhält und damit verdiente Nachfolgerin der Landeshauptstadt Düsseldorf ist.“
Die Preistragenden freuten sich über die Auszeichnung. So sagte z.B. Michael Wagner, DEI-Beauftragter von Arvato Financial Solutions:
„Viefalt ist für uns wichtig und richtig! Deshalb ist der Max-Spohr-Preis 2022 für uns Anerkennung und Ansporn zugleich. Vielfalt im Allgemeinen und das Engagement für die LGBTIQ+ Community im Besonderen ist für uns eine Herzensangelegenheit.“
Für die Polizeiakademie Niedersachsen nahm Leon Dietrich, Landeskoordinator Ansprechpersonen für LSBTI* der Polizei Niedersachsen die Auszeichnung entgegen:
„Ich bin überwältigt und freue mich sehr über den 1. Platz in der Kategorie Öffentliche Einrichtungen. Wir haben Diversität nicht nur auf irgendeinem Papier stehen, sondern wir lernen sie tatsächlich auch zu leben. Die Polizei wird bunter, was zählt ist der Mensch.“
Für Marius Baumgärtel von Queere Haushaltshilfe erzeugt Vielfalt wahre Stärke, er wies aber auch auf Gefahren in der Zukunft hin: „Wenn es ums Geld geht, wird Diversity Management plötzlich zum Luxusgut. Uns stehen erst noch harte Zeiten bevor! Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Sichtbarkeit und die Gleichberechtigung in allen Dimensionen nur nette Accessoires in Konjunkturphasen für das Image großer Player sind.“
Und Sören Landmann vom Bündnis „Queere Nothilfe Ukraine“ sagte: „Insbesondere in Krisenzeiten ist Solidarität wichtiger denn je für Menschen in Not! Wir als Bündnis Queere Nothilfe Ukraine engagieren uns organisationsübergreifend dafür, queeren Menschen in der Ukraine durch unsere Hilfe das Überleben zu sichern und eine Perspektive zu haben. Wir danken der Jury des Max-Spohr-Preises für die Auszeichnung und Unterstützung unserer Arbeit.“
Foto (Header): Moritz Leick, Fotos im Text: Völklinger Kreis