#weRemember: Verfolgte sexuelle Minderheiten zum ersten Mal im Mittelpunkt der Gedenkstunde im Bundestag am 27. Januar

In einer emotionalen Gedenkstunde erinnerte der Bundestag am letzten Freitag an die Opfer des Nationalsozialismus. Für den Völklinger Kreis nahm unser Vorsitzender des Vorstands Kurt Siering an der Veranstaltung teil.

Zum ersten Mal seit der Befreiung vom Nationalsozialismus vor 78 Jahren und 27 Jahre nachdem der Holocaust-Gedenktag in Deutschland eingeführt wurde, standen im Mittelpunkt der Gedenkstunde Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität im Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. 

Während der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 wurden Homosexuelle am stärksten in der deutschen Geschichte verfolgt. So verurteilte die NS-Justiz z.B. über 50.000 Männer. Ca. 10.000 bis 15.000 schwule Männer kamen in Konzentrationslager. Tausende von ihnen überlebten diese Gefangenschaft nicht.

In ihrer Ansprache sagte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, dass es kein Ende des Erinnerns aller Opfer geben darf. Gegenüber der Presse betonte sie, dass Angehörige sexueller Minderheiten lange vergebens auf die Anerkennung als Opfer der Nationalsozialisten gewartet hätten. «Für unsere Erinnerungskultur ist es wichtig, dass wir die Geschichten aller Verfolgten erzählen», mahnte die SPD-Politikerin. Es sei die Aufgabe jeder Generation, sich von neuem mit den Verbrechen der Geschichte auseinanderzusetzen. Ein solcher Schwerpunkt im Gedenken wurde bereits 2018 mittels Petition gefordert. Das damalige Bundestagspräsidium unter Wolfgang Schäuble, CDU, ließ sich jedoch nicht dazu bewegen.

Als erste Gastrednerin der Gedenkstunde kam die Holocaust-Überlebende Rozette Kats zu Wort. Sie berichtete, wie sie als kleines Mädchen bei einem Ehepaar in Amsterdam überlebte, welches sie als ihr eigenes Kind ausgab. Ihre leiblichen Eltern wurden in Auschwitz ermordet. Aufgrund der Erfahrungen in ihrem eigenen Leben, in welchem sie erst viel später ihre wahre Identität als Jüdin annahm, setzt sie sich auch für sexuelle Minderheiten ein.

Weiter sprachen Schauspieler Jannik Schümann und Schauspielerin Maren Kroymann. Beide schilderten anhand der Biografien von Karl Gorath und Mary Pünjer, wie der Nationalsozialismus queere Minderheiten verfolgte.

So wurde z.B. Karl Gorath 1934 mit 22 Jahren nach §175 verurteilt. Nach erneuter Anzeige erfolgte eine Verurteilung zu drei Jahren Zuchthaus. Danach kam er 1943 in “polizeiliche Vorbeugungshaft” in KZ Neuengamme bei Hamburg und dann weiter nach Ausschwitz. Er überlebte.1946 wurde er dann von dem gleichen Richter, welcher ihn bereits zur NS-Zeit verurteilte, erneut verurteilt. Vorbestraft fand er in der späteren Bundesrepublik nur schwer Arbeit. Er verstarb verarmt 2003.

Die mit einem Deutschen verheiratete Jüdin Mary Pünjer, von der Maren Kroymann berichtete, wurde 1940 verhaftet. Wenn auch Jüdin, war die Begründung: Asozial und aktive Lesbe. Nach ihrer Verurteilung wurde sie im KZ Ravensbrück interniert. Dort wurde sie Anfang 1942 für die “Sonderbehandlung 14f13“ selektiert und im Frühjahr in der „Landes-Heil- und Pflegeanstalt“ Bernburg (Saale) ermordet.

Nach diesen aufwühlenden Biografien sprach Klaus Schirdewahn als Vertreter der queeren Community über die Bedeutung des Gedenkens an die im Nationalsozialismus verfolgten sexuellen Minderheiten. Er selbst wurde aufgrund des §175 noch 1964 verhaftet. Der Paragraph blieb auch in der nach dem Krieg entstandenen Bundesrepublik Deutschland bestehen und wurde erst 1994 gestrichen.

Vorstandsvorsitzender Kurt Siering hierzu: “Eine würdige und wichtige Veranstaltung, die 27 Jahre nach Einführung des Gedenktages endlich die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgten Menschen in den Mittelpunkt stellt. Leider kommt die Anerkennung des geschehenen Unrechts für viele Betroffene zu spät.”

Für nach der Veranstaltung im Bundestag hatten der LSVD und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas zur Kranzniederlegung am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen aufgerufen. Zahlreiche Menschen, darunter auch unser Vorsitzender des Vorstands Kurt Siering, Vorstand Alf Spröde und weitere Mitglieder des Völklinger Kreis folgten dem Aufruf.

Kranzniederlegung am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen.

Der Völklinger Kreis legte ebenfalls einen Kranz am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen nieder.

v.l.n.r.: Vorstand Alf Spröde und Vorsitzender des Vorstands Kurt Siering nach der Kranzniederlegung.

Viele Menschen waren dem Aufruf zum Stillen Gedenken gefolgt. Darunter auch die US-Botschafterin in der Bundesrepublik Deutschland Dr. Amy Gutmann (rechts im Bild).

Angebot an alle VK-Mitglieder: Dachverband EPBN startet Webinar-Reihe für internationalen Austausch zu aktuellen Themen

Im November begann der europäische Dachverband EPBN (European Pride Business Network) die neue Webinar-Reihe zum internationalen Austausch und Networking seiner Mitglieder. Das Konzept sieht vor, den Mitgliedern der im Dachverband organisierten nationalen Verbände im zwei-Monats-Intervall Webinare zu aktuellen Themen anzubieten. Der Völklinger Kreis ist Gründungsmitglied des EPBN. Alle VK-Mitglieder sind herzlich eingeladen, an diesem Austausch teilzuhaben.

Matthias Weber, Vorstand des Völklinger Kreis für „Internationales“ im VK und Präsident des europäischen Dachverbandes EPBN hierzu: „Vernetzung und best practice-Austausch sind uns sowohl im Völklinger Kreis als auch im EPBN ein wichtiges Anliegen.“

Das erste Webinar dieser Reihe zu spannenden Themen mit internationalem Bezug hatte Ende November Premiere und war sehr erfolgreich. Teilnehmer:innen aus neun Nationen Europas bekamen die Chance, sich zu vernetzen und erlebten drei spannende Referentinnen und Referenten:

ORAM: So stellte sich der internationale Hilfsverein für queere Geflüchtete „ORAM“ vor, der aktuell besonders in Deutschland aktiv ist und queere Geflüchtete aus der Kriegsregion Ukraine unterstützt (mehr über ORAM erfahrt Ihr hier: https://www.oramrefugee.org).

EUROPRIDE 2023: Der Cheforganisator des nächsten EUROPRIDE 2023 in Malta berichtete vom Stand der Planungen und welche Themen aktuell vorgesehen sind. Der EUROPRIDE in Malta findet statt vom 07. bis 17. September 2023. (weitere Informationen findet Ihr hier: https://www.europride2023.mt).

EPBN: Präsident des Dachverbands Matthias Weber berichtete über die positiven Entwicklungen im EPBN und die nächsten nationalen Mitglieder, die sich für eine Mitgliedschaft bewerben.

Die kommenden Webinare werden in den VK-Medien rechtzeitig angekündigt. Informationen findet Ihr aber immer auch bei EPBN selbst: www.epbn.eu

Bischöfe verabschieden Neufassung des Kirchlichen Arbeitsrechts

Bewegt sie sich doch?

Die Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD) hat eine Neufassung des kirchlichen Arbeitsrechts beschlossen. Es scheint, dass ein stetiger Druck selbst auf die Römisch-Katholische Kirche so wirken kann, dass wir hier Bewegung in einem Feld des parallelen Arbeitsrechts erleben können.

„Allerdings kann es sich hier nur um einen ersten Schritt zu einem diversen und diskriminierungsfreien Arbeitsumfeld handeln“, so Politikvorstand Alf Spröde, „da es sich bei dieser Neufassung zum einen NUR um eine Empfehlung handelt, die in dieser Form von den einzelnen (Erz-)Bistümern eigenständig rechtgültig umgesetzt werden müssen, zum anderen lässt die Formulierung der Neufassung (Art 7) auch noch zu viel Interpretationsspielraum zu, um hier wirkliche Rechtssicherheit für Queere Menschen zu erkennen.“

Der Völklinger Kreis steht hier weiterhin an der Seite von #outinchurch um die weitere Entwicklung und besonders die Umsetzung des erneuerten Arbeitsrechts in der Römisch-Katholischen Kirche in Deutschland kritisch zu begleiten.

Future-Leaders-Wochenende: „Was macht einen Arbeitgeber wirklich attraktiv?“

Das Future-Leaders-Programm 2023 hatte bereits so einiges zu bieten. Am Wochenende vom 4ten bis 6ten November veranstaltete der Völklinger Kreis ein weiteres Event für zukünftige Führungskräfte. Dank unseres Sponsors, der HDI Versicherung, einmal mehr eine Möglichkeit sich live zu sehen und zu netzwerken.

Gemeinsam mit der Head of Diversity der HDI, Raha Anssari, sind wir der Frage nachgegangen:

V.l.n.r.: Vorstand Matthias Weber, Raha Anssari (Head of Diversity der HDI) und Future-Leaders-Organisator Nicolai Tschirner

„Was macht einen Arbeitgeber wirklich attraktiv?“
In einem Workshop haben mehrere Gruppen Ideen zur Arbeitgeberattraktivität erarbeitet und die beste Idee wurde mit einem Preis durch die Jury gekürt. Diese bestand aus Raha Anssari, zwei Vorständen des Völklinger Kreis und dem Organisationsteam des Future-Leaders-Programms Nicolai Tschirner und Dennis Terhoeven.

Am Sonntag stand ein gemeinsames Training mit der Fachgruppe Young Professionals auf dem Plan. Vermittelt wurde Aspekte der Empathischen Führung, sowie Gestik und Mimik im Arbeitsalltag. Auch hier bestätigte sich wieder die Erkenntnis Paul Watzlawiks, dass „man nicht nicht kommunizieren kann“. Unsere Trainingsleiterin Christiane Bundies zeigte in anschaulichen und witzigen Beispielen Tipps und Tricks auf, wie Gestik und Mimik im Berufsleben gelesen und genutzt werden kann. So zeigte sie z. B. auf, dass wir in den aktuell vermehrt stattfindenden digitalen Meetings dazu neigen, unsere Mimik zu vergessen und welche Veränderungen in der Kommunikation sich daraus ergeben.

Ein großes Dankeschön an die HDI sowie unsere Vorstände und Mentoren, welche uns dank ihrer Unterstützung in der Planung und Durchführung dieses Wochenende ermöglicht haben.

Die Geschäftsstelle dankt Nicolai Tschirner für diesen Beitrag.

Staffelstabsübergabe im Vorstand – Perspektivwechsel beim Völklinger Kreis

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des Völklinger Kreis am 8. Oktober 2022 in Frankfurt am Main wurde von unseren Mitgliedern ein neuer Vorstand gewählt. Unser neuer Vorsitzender des Vorstands Kurt Siering und sein Vorgänger Matthias Weber haben nun die Chance ergriffen, im persönlichen Interview mit Marc Kirch vom LIVE Stadtmagazin sich über die Entstehung, Entwicklung und Mission unseres Berufsverbands zu unterhalten.

In dem ausführlichen Gespräch geben beide einen Einblick in die Arbeit des Völklinger Kreis, der nicht nur für Außenstehende wichtige Informationen zu unseren Aktivitäten liefert. So sprechen beide über Kernthemen des Verbands, nämlich über die Herausforderungen für Schwule in der Arbeitswelt als auch Diversity in Unternehmen – aber auch über aktuelle gesellschaftliche Themen wie z. B. Homosexualität und die Fussball-WM.

Journalist Marc Kirch bei Matthias Weber in Düsseldorf ganz privat.

Konkret geht Matthias Weber z. B. auf die Herausforderungen im Verband ein, als durch die Coronakrise kurzfristig neue Möglichkeiten für die Mitglieder gefunden werden mussten, miteinander zu arbeiten. Und Kurt Siering betont, von Marc Kirch zu seinen Zielen als frisch gewählter Vorsitzender des Völklinger Kreises befragt, die Relevanz des Völklinger Kreises zu stärken. Es gelte, langjährige Mitglieder zu aktivieren und stärker in die Aktivitäten von Fach- und Regionalgruppen einzubinden, neuen Mitgliedern durch das Netzwerk Impulse für ihre Führungsarbeit zu geben und jungen Führungskräften, die am Beginn ihrer Karriere stehen, den Mehrwert einer Mitgliedschaft im VK nahezubringen.

Es entwickelt sich ein spannender Austausch, in welchem sich die beiden auch hinsichtlich ihrer sehr unterschiedlich erlebten Coming-outs in der Arbeitswelt äußern.

Das ganze Interview findet sich hier: www.live-magazin.de/perspektivwechsel-beim-voelklinger-kreis-e-v

Veränderung und Kontinuität: Völklinger Kreis e.V. setzt neue Schwerpunkte, um sich den Herausforderungen in Beruf, Politik und Gesellschaft zu stellen.

Der Völklinger Kreis wählt neuen Vorstand.

„Wir befinden uns inmitten großer gesellschaftlicher Veränderungen. Fortschritte in der Akzeptanz schwuler Männer in Führungsrollen in Politik und Wirtschaft wurden erreicht, sind aber immer noch nicht selbstverständlich. Der Völklinger Kreis stellt sich dieser Situation.“ erklärte Kurt Siering, Vorsitzender des Vorstandes des Völklinger Kreis (VK), dem Berufsverband

schwuler Führungskräfte und Selbständiger, nach seiner Wahl auf der Mitgliederversammlung des Verbands in Frankfurt am Main am ersten Oktoberwochenende.

„Ein vielfältiges, wertschätzendes Miteinander in der Berufswelt ist grundlegend für eine moderne Gesellschaft, die den heutigen Herausforderungen der Zeit gewachsen seinwill. Der VK hat hier in den letzten 30 Jahren vieles erreicht. Der neue Vorstand wird den Verband nach innen weiter stärken, Diversität in Unternehmen und Verwaltungen fördern, seine Aktivitäten an die aktuelle Situation anpassen und bei Bedarf intensivieren“, so der neue Vorsitzende, selbst ehemaliger Geschäftsführer in einer deutschen Großbank, weiter.

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und den erstarkenden reaktionären Kräften in Teilen Europas betonte der im Amt bestätigte Politikvorstand Alf Spröde: „Vieles, wenn auch nicht genügend, wurde in Deutschland für LSBTIQ in den letzten Jahren erreicht. Angesichts zunehmender Homo- und Transfeindlichkeit positioniert sich der Völklinger Kreis für weitere Schritte zugunsten einer diskriminierungsfreien diversen Gesellschaft. Wir unterstützen aktiv die Ergänzung des Grundgesetzes Art 3 um das Merkmal der sexuellen Identität, den nationalen Aktionsplan der Bundesregierung gegen Homo- und Transfeindlichkeit und stehen mit unseren Werten jeder Form von Hass und Diskriminierung gegenüber.

In Frankfurt am Main wählten die Mitglieder des Verbands für die kommenden zwei Jahre einen neuen Vorstand – mit Kurt Siering als neuem Vorsitzenden, seinen Stellvertretern Lars Molsen und Malte Siekaup sowie Markus Erlenbruch, Dr. Frank Janssen, Alf Spröde und Matthias Weber als weiteren Vorstandsmitgliedern.

 

Foto: Völklinger Kreis

 

DiverseCity: Stadt.Land.Mut.

STADT. LAND. MUT. – Berufliche Chancengleichheit für LGBTIQ+ Personen im ländlichen Raum – Herausforderung und wirtschaftliche Chance von Diversitätsmanagement für Kleinunternehmen und Mittelstand

Unter diesem Thema wurde am 11. August die erste DiverseCity der Regionalgruppe Köln/Bonn live aus Köln gestreamt. Unter der Schirmherrschaft der Oberbürgermeisterin Henriette Reker stehend, entstand die DiverseCity in Mitarbeit des Amtes für Vielfalt und Integration der Stadt Köln.

Ein kurze Zusammfassung von Dr. Frank Janßen und Link zum Video gibt es auf DiverseCity.de

Future Leaders: Mentoring – Ein Gewinn für Jung und Alt

Zwanzig junge Talente sind Anfang des Jahres in dem diesjährigen Future-Leaders-Programm gestartet. Das Interesse daran ist ungebrochen groß !

Neben der Vernetzung untereinander und den Trainings zu Methoden-, Führungs- und Persönlichkeitsentwicklung im Rahmen der Wochenendcamps ist das einjährige Mentorenprogramm das Kernelement des Programms.

Der Völklinger Kreis bietet dafür nahezu perfekte Bedingungen, denn nirgendwo sonst können junge schwule Talente auf eine solch breite Expertise von erfahrenen schwulen Führungskräften und Unternehmern aus nahezu allen Bereichen der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft zurückgreifen und sich direkt mit diesen vernetzen.

Das Interesse der jungen Männer an unserem Mentoringprogramm ist groß, aber auch das Interesse unserer Mitglieder ist vorhanden, sich als Mentoren den Future-Leaders zum Karrierestart zur Seite zu stehen.

„Ich bin überwältigt, wieviele VK´ler sich nach meinem Aufruf in der update und während der letzten Mitgliederversammlung in Erfurt gemeldet haben, um als Mentor an der Seite eines Future-Leaders zur Verfügung stehen zu dürfen“ sagt Holger Reuschling, im Bundesvorstand für den Bereich Nachwuchssicherung verantwortlich.

Unterstützt wurde er bei der Zuordnung von Mentoren und Mentees sowie der methodischen und inhaltichen Vorbereitung der Mentoren von Jochen Velten und Gernot Sendowski , die bereits einige Jahre Mentorenerfahrung  – auch im VK – mitbringen.

Beim Matching der Mentorenpaare wurde auf persönliche und regionale Präferenzen ebenso Rücksicht genommen, wie auf die unterschiedlichen beruflichen Backgrounds. In einer digitalen Session wurden zunächst die Mentoren von Jochen, Gernot und Holger auf ihre Aufgabe vorbereitet, um sie dann in einem weiteren Termin mit „ihren“ Mentees zu vernetzen. Auch für das Netzwerken der Mentoren untereinander soll in diesem Jahr Raum gegeben und entsprechende Plattformen geschaffen werden.

Mit unserem Mentorenprogramm stärken wir eine neue Generation outstanding Leaders und bilden darüber hinaus ein starkes Fundament für einen weiterhin starken Völklinger Kreis, in dem sich genau diese Generation auch künftig vernetzt.

Mitglieder, die sich ebenfalls als Mentoren engagieren möchten, sind herzlich eingeladen, sich bei Holger oder in der Geschäftsstelle zu melden.

 

(Text: Holger Reuschling)

Max-Spohr-Preis 2022 Preistragende auf Gala in Düsseldorf geehrt: Arvato Financial Solutions, Polizeiakademie Niedersachsen und Queere Haushaltshilfe gewinnen! Sonderpreis geht an Queere Nothilfe Ukraine

Stellv. Vorsitzender des Vorstands Völklinger Kreis Alf Spröde eröffnete die Preisverleihung während einer Dampferfahrt auf dem Rhein.

Am Donnerstagabend, den 30. Juni 2022, wurden im Rahmen einer Gala in Düsseldorf die diesjährigen Preistragenden des Max-Spohr-Preises geehrt. „Der Max-Spohr-Preis steht dieses Jahr unter der Schirmherrschaft des Queer-Beauftragten der Bundesregierung Sven Lehmann. Der Preis ist eine der gewichtigsten Auszeichnungen für Diversity Management in Deutschland und der einzige mit besonderem Augenmerk auf Maßnahmen für LGBTI*-Mitarbeitende“, so Alf Spröde, der stellv. Vorsitzende des Völklinger Kreis, bei der Verleihung.

Der Max-Spohr-Preis. Die Auszeichnungen vor Beginn der Veranstaltung.

Die diesjährigen Preisträger:innen in den vier vergebenen Kategorien sind:

  • Arvato Financial Solutions (Unternehmen)
  • Polizeiakademie Niedersachsen (Öffentlicher Sektor)
  • Queere Haushaltshilfe Baumgärtel GmbH (Diversity in KMU – Kleinen- und Mittleren Unternehmen)
  • Queere Nothilfe Ukraine (Max-Spohr-Sonderpreis)

Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung und diesjähriger Schirmherr des Max-Spohr-Preises verwies per Video in seinem Grusswort auf die Bedeutung von Diversity-Maßnahmen in Unternehmen, denn weiterhin würden noch zu viele Menschen sich nicht am Arbeitsplatz outen aus Angst berufliche Nachteile zu erleiden.

 

Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung Sven Lehmann, diesjähriger Schirmherr der Veranstaltung, sprach das Grusswort via Video.

Zum Max-Spohr Preis

Der Max Spohr Preis ist der Diversity-Preis des Völklinger Kreis, Deutschlands größtem Berufsverband schwuler Führungskräfte und Selbständiger. Er besteht seit 2001 und wird alle zwei Jahre durch eine unabhängige Jury vergeben. 2022 wurde er zum 12. Male überreicht.

Mit ihm werden in den Kategorien öffentliche Arbeitgeber:innen, Wirtschaftsunternehmen und KMU Preisträger:innen für ihr vorbildliches Diversity Management ausgezeichnet.

Ein besonderes Augenmerk gilt dabei einem vorurteilsfreien und wertschätzenden Arbeitsumfeld für die lesbischen, schwulen, bi-, trans- und intersexuellen Beschäftigten (LGBTI*).

Erstmalig in diesem Jahr wurde zusätzlich ein Unternehmen speziell aus dem Bereich KMU (Kleine- und Mittlere Unternehmen) geehrt. Der Max-Spohr-Preis möchte hiermit verstärkt Unternehmen auszeichnen welche hinsichtlich Diversity, Equality und Inclusion für andere KMU Vorbildcharakter haben.

Ebenfalls wurde dieses Jahr auch wieder zusätzlich ein Sonderpreis vergeben. Dieser geht an eine Person oder Organisation, die in der deutschen Gesellschaft dafür gesorgt hat, dass Vielfalt mehr Wertschätzung und Aufmerksamkeit bekommt. Dieses Jahr vergab die Jury den Preis an das Bündnis Queere Nothilfe Ukraine. Sören Landmann, Co-Initiator und Mitglied des Koordinationsteams nahm zusammen mit einem Teil der Aktiven den Preis auf der Gala persönlich entgegen.

Die Gala fand am Donnerstagabend in Düsseldorf statt im Rahmen einer Dampferfahrt auf dem Rhein statt. Nachdem bei der letztmaligen Ehrung in 2020 aufgrund der damals geltenden Corona-Schutzmaßnahmen auf eine Gala verzichtet werden musste, wurde die diesjährige Bekanntgabe der Preistragenden und die Verleihung des Preises wieder mit einer Gala gefeiert.

Traditionell richten vorherige Preistragende die Gala aus. Dies ist vor allem organisatorisch ein großer Aufwand. Ausrichter der diesjährigen Gala in Düsseldorf waren die Preistragenden von 2020: die Landeshauptstadt Düsseldorf und die Robert Bosch GmbH. Heidi Stock, Vice President Human Resources – Policies and Processes der Robert Bosch GmbH über den Max-Spohr-Preis 2022: „Bei Bosch machen wir uns für Diversity stark, denn wir sind davon überzeugt: Vielfalt ist unser Vorteil. Die Auszeichnung mit dem Max-Spohr-Preis 2020 war eine große Ehre und tolle Anerkennung unseres vereinten Engagements. Mit großer Freude haben wir uns dieses Jahr in der Jury beteiligt und gratulieren den heutigen Preisträger:innen von ganzem Herzen.“

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller sprach auch die Laudatio für den Preistragenden der Kategorie „Öffentlicher Sektor“

Für den Völklinger Kreis, Veranstalter des Max-Spohr-Preis-Auszeichnung äußerte sich der Vorsitzende des Völklinger Kreis, Matthias Weber. Für ihn steht in diesem Jahr die Erweiterung des MSP um die Kategorie Kleine und mittlere Unternehmen im Vordergrund. Er gratuliert den Preistragenden:
„Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Dabei sind viele der etablierten Diversity-Instrumente gerade für kleinere Unternehmen wenig sinnvoll. Es braucht hier Sichtbarkeit und best practises! Deshalb betreiben wir gerne den zusätzlichen Aufwand, den vorbildlichen KMU einen Preis zu widmen!“

 

Zur Ehrung der Preistragenden

Zur Preisverleihung an die Polizeiakademie Niedersachsen hielt Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller die Laudatio. Dr. Keller über die Polizeiakademie Niedersachsen:
„Die Polizeiakademie Niedersachsen engagiert sich in vorbildlicher Weise, Diversity nachhaltig zu verankern: Nachwuchskräfte werden entsprechend geschult. Sie tragen dieses wichtige Thema in das Kollegium und die Polizeidienststellen. Zudem sind, dank der Ausbildung in der Polizeiakademie, Vielfalt, Toleranz und Sensibilität gegenüber LSBTIQ+ leitend für den Umgang mit Bürgerinnen und Bürgern. Ich freue mich, dass die Polizeiakademie Niedersachsen in diesem Jahr den Max-Spohr-Preis erhält und damit verdiente Nachfolgerin der Landeshauptstadt Düsseldorf ist.“

Die Preistragenden freuten sich über die Auszeichnung. So sagte z.B. Michael Wagner, DEI-Beauftragter von Arvato Financial Solutions:
„Viefalt ist für uns wichtig und richtig! Deshalb ist der Max-Spohr-Preis 2022 für uns Anerkennung und Ansporn zugleich. Vielfalt im Allgemeinen und das Engagement für die LGBTIQ+ Community im Besonderen ist für uns eine Herzensangelegenheit.“

Für die Polizeiakademie Niedersachsen nahm Leon Dietrich, Landeskoordinator Ansprechpersonen für LSBTI* der Polizei Niedersachsen die Auszeichnung entgegen:
„Ich bin überwältigt und freue mich sehr über den 1. Platz in der Kategorie Öffentliche Einrichtungen. Wir haben Diversität nicht nur auf irgendeinem Papier stehen, sondern wir lernen sie tatsächlich auch zu leben. Die Polizei wird bunter, was zählt ist der Mensch.“

Für Marius Baumgärtel von Queere Haushaltshilfe erzeugt Vielfalt wahre Stärke, er wies aber auch auf Gefahren in der Zukunft hin: „Wenn es ums Geld geht, wird Diversity Management plötzlich zum Luxusgut. Uns stehen erst noch harte Zeiten bevor! Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Sichtbarkeit und die Gleichberechtigung in allen Dimensionen nur nette Accessoires in Konjunkturphasen für das Image großer Player sind.“

Und Sören Landmann vom Bündnis „Queere Nothilfe Ukraine“ sagte: „Insbesondere in Krisenzeiten ist Solidarität wichtiger denn je für Menschen in Not! Wir als Bündnis Queere Nothilfe Ukraine engagieren uns organisationsübergreifend dafür, queeren Menschen in der Ukraine durch unsere Hilfe das Überleben zu sichern und eine Perspektive zu haben. Wir danken der Jury des Max-Spohr-Preises für die Auszeichnung und Unterstützung unserer Arbeit.“

 

Foto (Header): Moritz Leick, Fotos im Text: Völklinger Kreis

 

Der Völklinger Kreis gratuliert Czeslaw Walek zur Wahl als neuer Generalsekretär des European Pride Business Networks – EPBN

Am letzten Montag, den 20. Juni 2022 wählte das Executive Board des European Pride Business Networks Czeslaw Walek zum neuen Generalsekretär des EPBN.

Czeslaw Walek

Czeslaw Walek – neuer Generalsekretär des European Pride Business Networks EPBN.

Das EPBN gründete sich vor zwei Jahren auf Initiative von Gründungsmitgliedern aus ganz Europa mit Sitz in Berlin. Das EPBN ist der europäische Dachverband für lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Führungskräfte und die Nachfolgeorganisation des bisherigen europäischen Dachverbandes EGMA (European Gay & Lesbian Members Association).

In seiner Arbeit stützt sich das EPBN auf das Netzwerk seiner Mitglieder, unter anderen der Völklinger Kreis. Der Völklinger Kreis ist mit seinen fast 800 Mitgliedern einer der einflussreichsten Verbände für LGBTI* Führungskräfte in ganz Europa. Ein starker europäischer Dachverband mit einem dichten Netzwerk zu Partnerorganisationen in der gesamten Europäischen Union ist in der heutigen Zeit mit all ihren Veränderungen ein zentrales Anliegen des Verbands. Entscheidungen auf europäischer Ebene beeinflussen verstärkt nationale Handlungsrahmen. Die Berücksichtigung der Interessen der LGBTI* Community in Gesellschaft als auch Wirtschaft gerade auf europäischer Ebene ist daher von entscheidender Bedeutung.

Aus diesem Grund ist der Völklinger Kreis nicht nur Gründungsmitglied des EPBN, sondern hat auch in den ersten zwei Jahren sowohl den Präsidenten als auch den Generalsekretär gestellt.

Seit seiner Gründung in 2020 bietet das EPBN nun bereits seinen nationalen Mitgliedsverbänden eine Plattform auf europäischer Ebene und hat sich als verlässlicher Ansprechpartner für internationale Belange und europäische Institutionen etabliert.

Am Montag wurde der neue Generalsekretär des European Pride Business Networks gewählt. Neuer Generalsekretär ist Czeslaw Walek, CEO and Vorsitzender des Vorstands von Prague Pride o.s. Der Völklinger Kreis freut sich, dass mit dieser Wahl eines der neu gewonnen Mitglieder aus den östlichen Ländern die Position des Generalsekretärs belegt. Der Prague Pride o.s. war eine der ersten Organisationen, welche sich nach der Gründung des EPBN dem Netzwerk anschlossen. Herr Czeslaw Walek engagiert sich seit 2011 auch beruflich im Pride Business Forum Prag für die Themen LGBTI* und Diversity in Unternehmen. Der Völklinger Kreis gratuliert Herrn Czeslaw Walek zur Ernennung als Generalsekretär des EPBN.

Einen deutlichen Dank sprechen wir Jörg Höhn aus, der bisher mit dieser Aufgabe betraut war. Als erster Generalsekretär des EPBN war er in dieser für den Verband so wichtigen Gründungsphase stets kompetenter und zuverlässiger Ansprechpartner für alle Mitglieder. Ebenfalls geht unser Dank an die Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Völklinger Kreis, welche in dieser ersten Zeit ebenfalls sehr mitgeholfen haben.

„Wir sind nicht allein – Vernetzung leben wir auch europaweit. Voneinander lernen ist für uns ebenso wichtig, wie Menschen in weniger wertschätzenden Kulturen und Regionen zu unterstützen!“

_Matthias Weber, Präsident des EPBN und Vorsitzender des Vorstands Völklinger Kreis

Jahreshauptversammlung EPBN 2022 - Gruppenfoto mit allen anwesenden Mitgliedern (hyprid)

Die Jahreshauptversammlung des EPBN Mitte Juni in Rom. Die Versammlung fand hyprid statt (online und vor Ort in Rom).

Bereits einige Tage zuvor wurde ebenfalls der neue Vorstand des Dachverbands gewählt. Der neue Vorstand besteht aus Emina Hermann (Common Zone – Kroatien), Kai Bethke (AGPRO – Österreich), Miche Graf (Network – Schweiz) und Steffi Grimm (Wirtschaftsweiber – Deutschland). Als Präsident wurde der Vorsitzende des Vorstands Völklinger Kreis Matthias Weber erneut für zwei weitere Jahre bestätigt.

Das der EPBN Matthias Weber noch einmal für die Leitung des Boards gewinnen konnte, freut uns sehr. Wir gratulieren Matthias Weber zur erneuten Präsidentschaft.

Mit dem nun neu gewählten Vorstand beginnt die operative Phase der Projektumsetzung. Auf das Executive Board werden daher in den nächsten Monaten große Aufgaben zukommen. Zum einen steht weiterhin das Wachstum und damit Stärkung des EPBN durch Ausweitung des Netzwerks aus Vereinen und Verbänden aus ganz Europa im Fokus.  Zum anderen wird das EPBN die Kommunikation mit Vertretern und Organen auf EU-Ebene intensivieren, um somit europaweite Projekte für Gleichberechtigung und Wertschätzung von LGBTI* und gegen Homophobie zu fördern. So plant der EPBN z.B. die Unterstützung des Europride 2022 in Belgrad am 12. September.